30. Kasseler Jugendsymposion »Reichtum, divers«
12. bis 15. Dezember in Kassel
Reichtum hat viele Gesichter. Er kann der Inbegriff von Vielfalt sein, denn sein Wesen besteht im Überfluss, in der Fülle und in der Pracht. Er kann aber auch jegliche Vielfalt verhindern, wenn er sich ausschließlich als Besitz, Herrschaft und Macht konzentriert. Es gibt Formen von Reichtum, die sich vermehren, indem sie allen zukommen, und solche, die sich für Wenige vermehren, indem sie sich für Viele verringern: Durch transkulturelle Vielfalt oder durch zivilgesellschaftlich-demokratische Initiativen kann in einem Gemeinwesen Reichtum entstehen, der allen zukommt. Ein aufgeschlossenes Interesse bereichert auch diejenigen, denen es sich zuwendet. Kunst ist ein Reichtum, den sich ein Gemeinwesen leistet, um nicht seine Humanität aufs Spiel zu setzen. Die Vielgestaltigkeit unserer natürlichen Mitwelt ist ein Reichtum, der nicht nur in Profitabilität besteht, sondern auch Erlebnisreichtum und sinnliche Fülle verheißt. Wenn Reichtum hingegen vorwiegend als Anhäufung von Besitztümern, Konsumgütern und Kapital in Erscheinung tritt und dadurch zum exklusiven Machtmittel wird, ist seine Kehrseite die Verarmung, denn er wird auf Kosten derer erwirtschaftet, die von ihm ausgeschlossen bleiben.
Die Frage, welche Art von Reichtum wir anstreben wollen, ist eng verbunden mit der grundlegenden Ausrichtung unseres Gemeinwesens: Wird es durch Konkurrenz oder Kooperation bestimmt? Wird es auf individueller Absicherung beruhen oder entwickelt es sich in der Offenheit für unerwartete soziale Ereignisse?
Solche Fragen und die damit verbundenen konkreten Weichenstellungen sollen auf dem Jugendsymposion unter dem Titel Reichtum, divers aus verschiedensten Perspektiven diskutiert werden – ausgehend von der Annahme, dass nur die aktive Teilhabe möglichst Vieler die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft bereichern kann.
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